Dieter Thiel – Neuer Inklusionskoordinator beim Kreissportverband

Inklusion beim Sportfischen „Barrierefreie Angelplätze“: jetzt geht‘s los. Ein Projekt des Landessportfischerverbandes Schleswig-Holstein.

 

Der Kreissportverband Herzogtum Lauenburg (KSV) freut sich seit dem 01.03.2020, Dieter Thiel, mit der Aufgabe, als neuer Inklusionskoordinator des Kreissportverbandes Hzgt. Lauenburg, betrauen zu können. Der gelernte 37jährige Büchener Kaufmann und Betriebswirt hat bereits beruflich mit sehr vielen Menschen mit und ohne Behinderungen zusammengearbeitet. „Trotz meiner Schwerbehinderung ist für mich Bewegung sehr wichtig. Seit meiner Kindheit habe ich neben Fußball, Sportabzeichen, Schießsport auch das Sportfischen für mich entdeckt und aktiv betrieben. Der Breitensport ist also mein Revier,“ äußerte sich Dieter Thiel über seine Motive für diese Tätigkeit.

Hochmotiviert fügt er hinzu: „Es ist mir eine Herzensaufgabe, Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen zu bringen. Denn nicht nur Bewegung, sondern auch das menschliche Miteinander ist entscheidend. Umso wichtiger ist es, dass wir das Thema Inklusion aktiv vorantreiben und es als eine Selbstverständlichkeit betrachten und leben.“

Ein neuartiges Projekt konnte der Inklusionsbeauftragte nun im Kreis Hzgt. Lauenburg vorstellen. Der Landessportfischerverband Schleswig-Holstein (LSFV) und deren Behindertenbeauftragte, Sabine Hübner, haben es sich zur Aufgabe gemacht, auch Sportfischern mit Behinderungen und Einschränkungen die Hobbyausübung zu ermöglichen.

Nach vielen Jahren, einer ausführlichen Konzeptstudie und vielen ehrenamtlichen Engagement ist es nun dem LSFV gelungen, die Erkenntnisse für eine Barrierefreiheit für das Sportfischen umzusetzen. Es geht eben nicht nur um Rollstuhlfahrer. Erheblich mehr Anglerinnen und Angler mit Beeinträchtigungen benötigen zur Ausübung ihrer Passion gut zugängliche und sichere Angelplätze. Ein häufiges Symptom wie Schwindel, das sich in der Feststellung aller Behinderungsarten wiederfindet, mag da ein verdeutlichendes Beispiel sein. Seh- und Hörbehinderte sind weitere potenzielle Nutzer von barrierefreien Plätzen.

Trotz des schlechten Wetters wurde im Februar 2020 mit dem Bau von drei barrierefreien Angelplätzen am Elbe-Lübeck-Kanal in Mölln und Umgebung begonnen. Nach langen Vorplanungen, der Standortsuche und dem Einwerben von Fördergeldern geht es nun endlich mit der praktischen Umsetzung los. Die ersten Angelplätze sind auch sogar schon fast fertig. Allerdings fehlt noch das von Sabine Hübner entwickelte Spezialgeländer aus Edelstahl. Dann erhalten die Plattformen noch sichere Zuwegungen und bald können die ersten Angler ohne Hindernisse an großartige Angelstellen gelangen.

Die Baukosten für die ersten elf barrierefreien Angelplätze werden aus dem Fond für Barrierefreiheit des Landes S-H gefördert. Die Personalkosten für die Bauplanung und Baubegleitung kommen aus Mitteln der Fischereiabgabe. Ziel bleibt es, ein ganzes Netz solcher Angelstellen in S- H zu errichten. Gemeinsam werden so bessere Voraussetzungen für Rollstuhlfahrer, Schwindelanfällige, Gehörlose, Blinde oder eben auch für unsere älteren Angelkameraden, die einfach nur „schlecht zu Fuß“ sind geschaffen.